Nachdem ich den Sony XA333ES mit dem SuperUpgrade von Ihnen zurück erhalten hatte wurde dieser gegen den DP67 getauscht.
Erster Höreindruck: klingt prima!
Erster Gedanke: prima klang er auch vorher.
Erste Frage: klingt er jetzt besser? Zweiter Gedanke: wieder den DP67 anschließen und probehören. Dritter Gedanke: wenn du keinen oder einen nur unwesentlichen Unterschied zwischen den beiden Geräten im Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Upgrade wahrnimmst, dann ärgerst du dich krank (2300 € kann
man schließlich auch anders ausgeben).
Fazit: tausche nicht zurück, höre einfach weiter deine Musik und freu’ dich, dass es gut klingt.
Am letzten Wochenende erfolgte dann doch (anfangs etwas ängstlich – s.o.) der Hörvergleich. Eingesetzt habe ich dafür CDs der Label AliaVox (spanische und lateinamerikanische Renaissance- und Barockmusik – Orchester mit z. T. Originalinstrumenten, Chor, Solostimmen männlich und weiblich), ECM (Gianluigi Trovesi, Anouar Brahem) und enja (Renaud Garcia-Fons, Rabih Abou-Khalil). Insgesamt sieben Mal wurde der CD-Spieler gewechselt. Zuerst hörte ich einige Stücke mit dem angeschlossenen Sony und stieg dann auf den DP67 um. Das Resultat war bemerkenswert! Schon nach wenigen Takten – ich erschrak fast – der Accuphase „hinkt, humpelt“, droht zu stolpern, nicht ständig aber häufig und das deutlich. Das bemerkenswerteste daran: es war mir vorher nie aufgefallen.
Zurück zum Sony: die Musik fließt völlig entspannt, füllt den Raum, das Klangbild – absolut fest, konsistent, plastisch, von makelloser Räumlichkeit. Daraufhin unternahm ich mehrere Kreutzvergleiche mit unterschiedlichem Musikmaterial. Das Resultat war immer dasselbe. Wo der Sony zwanglos und in perfekter Harmonie Musik in den Raum entließ schien der DP67 zu zögern, das Klangbild drohte zu zerfallen. Die homogene Struktur des Klanggewebes, das der Sony erzeugte, wies beim Accuphase plötzlich Risse auf. Klang und Klangqualitäten sind, wie ich denke, nicht einfach zu beschreiben und wenn ich vom DP67 auf den Sony umstieg, stellten sich mir die Unterschiede zwischen beiden Geräten weniger dramatisch dar. Im umgekehrten Fall waren sie allerdings eklatant. Ich habe nach Vergleichen gesucht um auch für mich selbst die Charaktere beider Geräte zu beschreiben. Ist es übertrieben zu sagen: „Neben dem Tänzer XA333ES / SuperUpgrade erscheint der DP67 wie ein wackerer Wandersmann“? Kann man die beiden mit zwei unterschiedlichen Interpreten vergleichen? Der eine, inspiriert, beseelt, gibt dem vorgegebenen Material Gestalt, vermittelt den Inhalt, der andere spielt ordentlich vom Blatt. Möglicherweise klingt es blöd’ zu behaupten, dass Musikwidergabe musikalischer oder weniger musikalisch sein kann und doch ist es so.
Wer sich zwischen dem von Ihnen veredelten Sony und dem Accuphase DP67 entscheidet, der entscheidet sich auch zwischen dem Künstler und dem (Kunst-) Handwerker.
Schlussbetrachtung (verbunden mit einem deutlichen und überaus zufriedenen Aufatmen): 2300 € kann man zwar auch anders ausgeben – aber so, wie es geschah, war es richtig.

Wiedergabekette:
Sony XA333ES (SuperUpgrade)
Accuphase DP67
Accuphase C-2400
Accuphase P-1000
Avalon Opus
LS-Kabel: Monitor Premium
NF-Kabel: Swoboda Reinsilber
Rack: Phonosophie

B. Meincke, Berlin